Selbstzahler
Als Selbstzahler können Sie frei einen Therapeuten auswählen. In der Regel finden Sie schnell einen Platz. Dann entrichten Sie das Honorar wie vereinbart an den Therapeuten.
Approbierte Therapeuten berechnen ihre Honorare nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP). Die Honorare werden im Einzelfall besprochen, die Einzelheiten sollten in einem Therapievertrag festgelegt sein. Soziale Gegebenheiten werden in der Regel berücksichtigt.
Einige typische Konstellationen, bei denen die Therapie selbst gezahlt werden muss:
- Es geht nicht um die Behandlung einer Krankheit
Wie schon im Abschnitt über die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen erläutert, ist dafür immer die Behandlung einer Erkrankung notwendig. Wenn der Klient aber vor allem einen Rat sucht, eine Lösung für einen persönlichen Konflikt, dann handelt es sich meist nicht um eine Krankheit im vorgegebenen Sinn. Da eine Beratung, um die es sich dann nämlich handelt (manchmal auch Coaching genannt), zumeist nicht unbedingt erfordert, dass jede Woche eine Sitzung stattfindet, kann der Therapeut den Patienten viel flexibler in seinen Terminkalender einbauen. Daher ist es fast immer viel leichter in dieser Weise eine Beratung zu bekommen, als einen festen Therapieplatz.
Natürlich dauern solche Beratungen bzw. Coachings auch nie so lange. Typischerweise geht es in solchen Beratungen um Krisensituationen im Beruf, in der Ehe und in der Partnerschaft. - Ein sehr wichtiger Vorteil ist auch, dass Patient und Therapeut völlig frei sind, Thema und Methode der Therapie frei zu wählen. Bestimmte, auch sehr effiziente Verfahren, wie beispielsweise die Verfahren der Humanistischen Psychotherapie, dabei auch alle Verfahren die den Körper mit einbeziehen (z.B. Bioenergetik), können nur als Selbstzahler gebucht werden.
- Auch Paartherapie, wo beide Partner gleichzeitig anwesend sind, kann nur als Selbstzahler gebucht werden. Keine Krankenkasse, weder privat noch gesetzlich, ist bereit, für Paartherapie zu bezahlen. Auch wenn dies im Einzelfall sinnvoll erscheinen mag, würde es doch die Kapazitäten der Krankenkassen weit überschreiten.