Persönliche Konfliktsituationen

Fast jeder Mensch muss sich im Laufe seiner persönlichen Entwicklung mit bestimmten Konflikten auseinandersetzen und dies gelingt auch in der Regel. In einigen Übergangsphasen des Lebens, wie zum Beispiel das Verlassen des Elternhauses und das Aufnehmen einer Ausbildung oder gar Elternschaft, aber auch die Phase, in der ein Mensch sich mit Siechtum und drohendem Ableben eines Elternteils auseinander setzen muss, stürzen manch einen Menschen in eine tiefe Lebenskrise, bzw. konfrontieren diesen Menschen mit massiven Ängsten und Depressionen. Im Allgemeinen kommen die Menschen mit diesen Übergangsphasen auch ohne fremde Hilfe bzw. mit der Hilfe ihrer Freunde, Eltern und Verwandten gut klar. Es gibt aber auch Konstellationen, in denen die Beziehungen zu den Eltern schwierig und belastet sind. Es gibt Menschen mit problematischen Persönlichkeitsstrukturen, die sich mit dem Aufnehmen und Halten von Freundschaften sehr schwer tun. Auch Menschen mit einer ängstlichen Grundkonstellation können durch die Konfrontation mit Leid, Krankheit oder gar Tod völlig überfordert sein. Je nach Schwere der Symptome kann dann eine Psychotherapie hilfreich sein.

Genau aber wie bei der Diskussionen der Frage der Therapie bei sozialen Problemen muss auch hier genau abgewogen werden, inwieweit der Betroffene erkrankt ist oder aber nur mit den allgemeinen zumutbaren Problemen im Leben konfrontiert ist, mit denen schließlich jeder selbst fertig werden muss. Allgemein verbindliche Kriterien sind hier schwer zu formulieren. Grundsätzlich sollte man, vom subjektiven Leiden des Betroffenen ausgehend, die Faktoren der Belastung und der psychischen Konstellationen des Betroffenen sorgfältig gegeneinander abwägen.

Burnout

Immer mehr Menschen bringen sich durch hohe Arbeitsbelastung, Stress und Selbstüberforderung an ihre Grenzen. Sie sind dann körperlich, emotional und geistig erschöpft und „ausgebrannt“ sind. Burnout entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Symptome wie Depressionen, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verspannungen, Unzufriedenheit und mangelndes Interesse münden schließlich in einem Nervenzusammenbruch. Es fehlt die Kraft und der Wille, das Leben weiter zu bestreiten. Burnout-Patienten erkennen die eigene Erkrankung in der Regel erst recht spät.

Zentral für die Entwicklung eines Burnout Syndroms ist neben den o.g. Belastungen eine in der Persönlichkeit, in den Werten des Menschen verankerte hohe Leistungsbereitschaf. Dazu kommt das subjektives Gefühl: Ich habe keine andere Wahl, als diese Situation durchzustehen. Partnerschaftsprobleme, Konflikte mit der Familie, fehlende Freizeit, körperliche Erkrankungen und andere zusätzliche Belastungen sind der Punkt, an dem die Betroffenen dann plötzlich zusammenbrechen. Je nach Fortschritt des Syndroms hilft eine einfache „Auszeit“ dann nicht mehr. Eine Psychotherapie, manchmal sogar ein Aufenthalt in einer Spezialklinik, wird unumgänglich.