Erziehungsprobleme

So, wie es keine Pubertät ohne Krise gibt, gibt es keine Elternschaft ohne Erziehungsprobleme. Wann und wo diese Probleme krankheitswertig werden, ist schwer zu definieren. Auch die gesellschaftlichen Normen in dieser Frage sind im Wandel. Obwohl fast immer die Kinder als die Träger des Problems präsentiert werden, liegt die Verantwortung für die Bewältigung der Erziehungsprobleme doch unwandelbar bei den Eltern.

Dies zu vermitteln ist der schwierige Teil. Meist zeigen sich bei den Verhaltensauffälligkeiten der Kinder die Ängste und Unsicherheiten der Eltern. Häufig sind Eltern selbst mit den Problemen ihres Lebens und ihrer Ehen oder Partnerschaften überfordert. Sie bringen nicht mehr die Ausdauer, die Aufmerksamkeit und Fürsorge auf, die die Kindererziehung erfordert. Die Erziehungsprobleme sind der Anlass für den Kontakt mit einem Therapeuten. Die genaue Abklärung, wer nun ein Problem hat und wer wie behandelt werden muss, sollte in Ruhe und mit Sorgfalt durchgeführt werden. Häufig ist die Aufdeckung dessen, was schiefläuft, und wer sich wie verändern muss, der wesentliche Teil der Therapie. Wenn klar ist, wo die Reise hingehen muss, kann die Familie oft allein klarkommen. Eine Behandlung des Kindes beim Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten ist keineswegs immer nötig.

Es gibt allerdings Probleme bei Kinder und Jugendlichen, bei denen es sehr wichtig ist, dass die jungen Patienten wie auch die Eltern möglichst frühzeitig Hilfe und ggf. Therapie bekommen. Dies ist gewiss immer der Fall, wenn Kinder oder Jugendliche selbstverletzendes Verhalten zeigen, wiederholt suizidale Gedanken äußern, wiederholt Drogen oder Alkohol in erheblichem Maßen konsumieren, sozial isoliert sind, deutliche Schulprobleme haben, usw.. Die Abgrenzung zwischen „normalen“ Problemen und behandlungsbedürftiger Erkrankung ist nicht immer leicht zu finden. Im Zweifelsfall sollten die Eltern (oder auch die Jugendlichen selbst) immer eine Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin zu Rate ziehen.

Schwere des Symptoms

Oft leidet die ganze Familie, insbesondere das „Problemkind“. Ein ganzer Lebensweg kann sich hier entscheiden. Zentral ist die richtige Analyse der Problemlage, welche sowohl die Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten, wie auch die Psychologischen Psychotherapeuten vornehmen können.

Therapieformen, die zur Behandlung in Frage kommen

Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapie, Analytische Therapie (von der Kasse akzeptiert); sowie alle Formen der Humanistischen Psychotherapie wie etwa Gestalttherapie und Gesprächstherapie, aber auch Psychodrama oder Hypnotherapie (alle nicht von der Kasse akzeptiert).

Dauer der Behandlung

Je nachdem, wer wie behandelt wird, zwischen 2 - 3 und bis zu 80 Sitzungen (zumeist eine Sitzung pro Woche).

Kostenübernahme

Die Krankenkassen, sowohl privat wie gesetzlich, treten in der Regel für die Behandlungskosten ein.