Isolierte Phobien und/oder Angste allgemein, oft mit Depression gemischt

Isolierte Phobien

Das klassische Beispiel für diese Art von Ängsten ist die Spinnenphobie. Als Beispiel sei ein Mensch beschrieben, der subjektiv keine besonderen Probleme. Nur wenn dieser Mensch mit einer Spinne konfrontiert wird, dann tritt eine massive, nicht mehr zu beherrschende Angst bzw. Panikreaktion auf. Andere Beispiele sind Angst vor Höhe, Angst vor weiten Räumen oder Angst vor engen Räumen, wie z. B. einem Fahrstuhl. In der Literatur werden noch viele andere Ängste beschrieben. In der therapeutischen Praxis kommt es jedoch selten vor, dass jemand nur dieses eine Problem hat. Oft findet sich eine generelle Angstbereitschaft. Bei schwierige Lebensumstände und belastenden Ereignissen werden die besonderen Symptome erkennbar. Erfahrungsgemäß sind schwierige Partnerschaften, Überforderung im Beruf/Kindererziehung sowie ein fehlendes soziales Netz Faktoren, die bei der Bildung einer isolierten Phobie eine Rolle spielen. Die häufigsten Themen sind Ängste im Zusammenhang mit öffentlichem Auftreten (Redeangst), z.B. Prüfungsangst, allgemeine Selbstunsicherheit und Ängste vor Reisen (speziell Flugangst). In vielen Fällen ist Verhaltenstherapie das Mittel der Wahl. Diese Störungen sind im Allgemeinen gut zu behandeln. Sie haben bei durchschnittlich schwerer Ausprägung eine gute Prognose.

Allgemeine Ängstlichkeiten

Dies betrifft zumeist Angststörungen, bei denen verschiedene Ängste abwechselnd oder gemeinsam auftreten, beispielsweise Angst vor öffentlichem Auftreten zusammen mit Prüfungsangst, allgemeiner Selbstunsicherheit und Kontaktstörungen.

Auch hier sind die Ursachen oft komplex und sowohl Aspekte der persönlichen Geschichte des Patienten wie auch die Umstände der aktuellen Lebensführung spielen eine Rolle. Hier, wie auch in der Therapie allgemein, gilt, dass eine Änderung in der Befindlichkeit des Betroffenen nur dann zu erwarten ist, wenn sich die konkreten Umstände seiner Lebensführung so geändert haben, dass ein unbeteiligter Dritter erkennen kann, dass sich etwas geändert hat. Es genügt also nicht, bestimmte Gedanken und Überzeugungen zu ändern. Aus dem veränderten Denken muss auch eine von außen erkennbare Verhaltensänderung entstehen.

Angst und Depression gemischt

Fast immer gibt es im Verlauf einer Angststörung auch depressive Symptome. Depressive Symptome bedeuten: ein Gefühl der Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit, Antriebsarmut, das Gefühl, alles sei sinnlos, Kraftlosigkeit, übermäßige Erschöpfung und erhöhtes Schlafbedürfnis, aber auch Ein- und Durchschlafstörungen.
Im Verlauf können sich Phasen von Angst mit Phasen von Depression abwechseln, u. U. in kurzem Wechsel. Depression bedeutet immer eine Blockade von Handlungsimpulsen. Oft ist es vor allem Wut, die blockiert ist. Insbesondere Frauen haben Blockaden, Kränkung und Wut adäquat auszudrücken. Trotzdem wirkend diese Gefühle im Verborgenen. Sie finden ihren Ausdruck schließlich in einer neurotisch verzerrten Weise, häufig selbstdestruktiv und negativ. Fast immer stehen solche Konflikte im Zusammenhang mit Konflikten in der Partnerschaft und/oder mit den eigenen Eltern.
Hier, wie auch in der Therapie allgemein, gilt, dass eine Änderung in der Befindlichkeit des Betroffenen nur dann zu erwarten ist, wenn sich die konkreten Umstände seiner Lebensführung so geändert haben. Ein unbeteiligter Dritter sollte erkennen können, dass sich etwas geändert hat. Es genügt also nicht, bestimmte Gedanken und Überzeugungen zu ändern. Aus dem veränderten Denken sollte eine von außen erkennbare Verhaltensänderung entstehen.