Therapie bei Kindern und Jugendlichen

Eine der wichtigsten Fortschritte in der historischen Psychologie war die Einsicht, dass ein Kind nicht einfach ein klein gewachsener Mensch ist, sondern dass es im Laufe seiner Entwicklung bestimmte Entwicklungsphasen durchläuft. Besonders bedeutend sind dabei die Beiträge von Piaget (1896–1980), sowie die Beiträge von Sigmund Freud (1856–1939) und Maria Montessori (1870–1952).

Auf der Basis dieser bedeutenden Forschungen entwickelten sich besondere Behandlungsansätze für die Arbeit mit gestörten oder traumatisierten Kindern. Dies ist ein sehr umfassendes Gebiet, welches hier nicht adäquat dargestellt werden kann.

Aufgrund der Besonderheiten dieses Arbeitsfeldes ist es nur konsequent, dass für die Arbeit mit Kindern eine spezialisierte Ausbildung und besondere Erfahrung mit Kindern gefordert wird. Daher wurde gleichzeitig mit dem Beruf des Psychologischen Psychotherapeuten auch der Beruf des Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten geschaffen und durch das Psychotherapeutengesetz gesetzlich verankert.

Nun gibt es einerseits eine klare Abgrenzung zwischen dem Psychologischen Psychotherapeuten (kurz PP) und dem Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten (KJP): Der PP behandelt Erwachsen ab dem achtzehnten Lebensjahr und der KJP eben Kinder ab Kleinkindalter bis – in besonderen Fällen - zum 21. Lebensjahr.

Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten werden ebenfalls in den zwei wichtigsten Richtlinienverfahren Verhaltenstherapie bzw. tiefenpsychologisch fundierte Therapie ausgebildet. In der Praxis ist das für die hilfesuchenden Eltern bzw. Jugendlichen kein relevanter Unterschied.

Ein KJP wird aber immer das Kind in einer engen Zusammenarbeit mit den Erwachsenen, den Eltern, behandeln. Er behandelt aber nie den Erwachsenen selbst, sondern nur in Bezug auf die Interaktion mit dem Kind bzw. Jugendlichen. Somit sind Elterngespräche immer, und manchmal auch Gespräche mit der ganzen Familie, regelmäßig Teil der Therapie. Manchmal kann auch die Familie selbst Gegenstand der Therapie sein (Familientherapie).

Therapieformen

Es gibt besondere diagnostische Verfahren und ebenso besondere therapeutische Ansätze (z.B. Spieltherapie) für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Diese sind je nach Störung bzw. Problem sehr unterschiedlich. Auch hier gibt es unterschiedliche Schulen, die ihren theoretischen Hintergrund aus der Psychoanalyse oder der Verhaltenstherapie beziehen.

Kostenübernahme

Die Kostenübernahme bei Kindern und Jugendlichen funktioniert genauso wie bei den Erwachsenen:

Bezahlt wird nur bei Therapeuten, die eine Approbation als KJP haben. Manche Therapeuten sind gleichzeitig als PP und KJP zugelassen, haben also eine Doppelqualifikation.

Besonderheiten der Suche in unserer Datenbank

Es gibt Psychologische Psychotherapeuten, die eine Ausbildung für die Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen erworben haben. Diese können in unserer Datenbank "Kinder oder Jugendliche" als Personenkreis angeben, welchen sie behandeln, auch, wenn sie nicht im kassenrechtlichen Sinne KJP sind. Diese Therapeuten rechnen dann privat ab.